1.2.3 Restrukturierung durch Materialwirtschaft
Viele Unternehmen aus Industrie und Mittelstand sind einem verstärkten Preisdruck im internationalen Wettbewerb ausgesetzt. Osteuropa bringt viele Risiken aber auch enorme Chancen für in Deutschland ansässige Unternehmen. Kaum ein Unternehmen kann mittelfristig an langjährigen, traditionellen Lieferantenbeziehungen kleben, wenn Margen-Potentiale in den Materialeinstandspreisen nicht verschenkt werden sollen.
International auftretende, jedoch lokal agierende Unternehmen bieten nach unseren Erfahrungen oft erhebliche Ergebnispotentiale, weil Synergieeffekte über Einkaufsmengen-Bündelungen nicht in ausreichendem Umfang genutzt werden. Oft sind die internationalen Möglichkeiten einfach nicht bekannt.
Dabei geht es nicht um "Kaputtsparen" oder die Inkaufnahme von Qualitäts-minderungen. Vernünftig ausgehandelte Kunden-Lieferanten-Beziehungen bieten beiden Seiten Perspektiven.
"Werden alle Potentiale im Beschaffungsmanagement wirklich genutzt?"
Wesentliche Fragestellungen in den Projekten waren:
- Wer nimmt wo welche Aufgaben wahr? Was kosten diese Funktionen, was bringen sie?
- Wie können wir Synergie-potentiale mit anderen Standorten oder Partnern bei Rohstoffen, Materialien und eingeschränkt auch bei Dienstleistungen besser nutzen?
- Welche Materialien haben genügend Volumen für Einkaufsmengen-Bündelungen?
- Wie erreichen wir, dass im Einkauf neben regelmäßigen Materialkostensenkungen auch qualitative Ziele in Abstimmung mit der Technik und Produktion verfolgt werden (z.B. im Zusammenhang mit der Ausschuss-Reduzierung)?
- Was bringt uns eine am Beschaffungsmarkt permanent aktive Einkaufs-Marketing-Funktion ?
- Wie erreichen wir, dass die Produktionsverantwortlichen Neues ausprobieren (sie werden u.a. an Ausschuss-Quoten gemessen) und der Einkaufsleiter nicht nur Material-Einstandspreis-reduktionen anvisiert (an denen er gemessen wird)?